Schwimmen im freien Gewässer hat in Bayern eine lange Tradition. Prominentestes Beispiel ist sicherlich der Würzburger Thomas Lurz, der erfolgreichste Freiwasserschwimmer aller Zeiten oder der Burghausener Extremsportler Christoph Wandratsch, den unangefochtenen Rekordhalter bei der Bodenseequerung und Ice-Water-Spezialisten im Winterschwimmen. Doch auch für Hobbyathleten geht der Internationale Bayerncup dieses Jahr bereits in die 22. Runde. Neben Ausdauer und Technik spielen beim Freiwasserschwimmen auch Orientierung und Taktik eine wichtige Rolle. Der direkte Kontakt mit den Gegnern und Unwägbarkeiten durch Strömung, Witterung und dem Medium Wasser machen den besonderen Reiz des Schwimmens in freien Gewässer aus. Der diesjährige Bayerncup wurde gleichzeitig mit den Internationalen Bayerischen Freiwassermeisterschaften der Masters vergangenen Samstag ausgetragen. Insgesamt 27 Vereine aus ganz Bayern, Hessen, Rheinland, Württemberg und aus Baden mit insgesamt über 50 Teilnehmern kämpften bei optimalen Wetter- und Wasserbedingungen im 20 Grad warmen Friedenhainsee bei Parkstetten um die begehrten Titel über die 5000-Meter, 3750-Meter und 2500-Meter-Freistil-Strecken. Vom Schwimmverein Straubing gingen 8 Schwimmerinnen und Schwimmer über die verschiedenen Distanzen an den Start und zeigten, dass sich die Vorbereitung der letzten Monate mehr als gelohnt haben. In bester Form zeigte sich Tobias Bremm, der als Triathlonspezialist die Strecke über die 3750-Meter-Freistil bewältigte, die als Ironman-Test für Triathleten angeboten wurde und bei der das Tragen eines Neoprenanzuges erlaubt war. Mit deutlichem Vorsprung holte sich Bremm hier den Tagessieg in der offenen Wertung in sehr schnellen 50:30,75 Minuten vor dem Zweiten Tobias Büttner vom TV 1862 Passau (56:17,89 Minuten) und Wolfang Klausner vom Triathlon Karlsfeld in 57:05,26 Minuten. Ein deutliches Zeichen setzten auch die Masters-Schwimmer Florian Jobst, Markus Schuirer und Rainer Traidl in der Altersklasse 40/45. Sie belegten auf der 2500-Meter-Freistil-Strecke alle drei Podestplätze (Jobst: Gold in 36:33,01 Minuten, Schuirer Silber in 45:40,21 Minuten und Traidl Bronze in 49:02,81 Minuten) und zählen damit zu Bayerns besten Schwimmern in diesen Jahrgängen. In der Wertung der Bayerischen Meisterschaften bedeutete dies für Florian Jobst den zweiten Platz (AK 45) und für Trainer Markus Schuirer den dritten Platz (AK 40). Erstmalig im Bayerncup-Freiwasserschwimmen versuchte sich Sonia Rothe bei den Masters und startete in ihrer Altersklasse 40 über die 2500-Meter-Freistil. Dabei konnte sie den tollen dritten Platz in einer Zeit von 48:21,52 Minuten erobern. Im Bayerncup der Jugendklasse sicherte sich Miriam Baumgartner einen starken fünften Platz über die gleiche Distanz in guten 47:47,49 Minuten. Ebenfalls über die 2500-Meter starteten Straubings Nachwuchs-Schwimmerinnen Eva Plendl (Jg. 2004) und erstmalig Leonie Traidl (Jg. 2005) und bewältigten ihren Freiwasserwettkampf mit Bravour. In der Wertung der Kategorie Kinder zählten sie zu den jüngsten Teilnehmerinnen am Wochenende, ließen sich aber von den großen Schwimmern nicht einschüchtern und belegten den fünften Platz in 41:23,68 Minuten (Eva Plendl) bzw. den guten achten Platz in 46:53,90 Minuten (Leonie Traidl). Langstreckenspezialisten Paula Radtke, die im letzten Jahr bereits ihr Talent im Freiwasserschwimmen aufblitzen lies, musste aufgrund einer Schulterverletzung leider pausieren und hofft auf eine Teilnahme am zweiten Durchgang des Bayerncups Ende Juli am Wörthsee. Straubings Schwimmer sind bereits wieder am kommenden Wochenende beim Landauer Sprinter-Treffen am Start, bei dem die etwas kürzeren Strecken wieder im Vordergrund stehen.