Im Dreieck schwimmen

Der Schwimmverein Straubing richtet im Jahr seines 100-jährigen Bestehens zwei Freiwasserveranstaltungen am Samstag, 1. Juni, am Lieblsee Nord (Weiher 23) in Parkstetten aus: die Internationale Bayerische aquafeel Meisterschaft der Masters mit gut 30 Teilnehmern und den 28. Internationalen Bayerncup mit rund 80 Teilnehmern. Schwimmvereins-Vorsitzender Markus Schuirer ist voller Vorfreude: „Für die Meisterschaft haben wir mit Florian Jobst und Tobias Bremm zwei heiße Eisen im Feuer.“ Die Bayerische Meisterschaft der Masters mit 17 teilnehmenden Vereinen erfolgt über eine Strecke von 2,5 Kilometern. Der Bayerncup mit 18 teilnehmenden Vereinen ist ein Volksschwimmen über 2,5, 3,8, 5 und 7,5 sowie drei Mal 1,25 Kilometer. Die Strecke ist professionell GPS-vermessen. Mit versenkten Bojen werde ein Dreiecks-Kurs rund um die Insel im Lieblsee abgesteckt, erklärt Schuirer. Meldeschluss für beide Veranstaltungen war am vergangenen Samstag.

Langstreckenschwimmen für jedermann

Das Volksschwimmen ist ein Langstreckenschwimmen für jedermann – auch Schwimmer, die nicht Mitglied im Deutschen Schwimmverband und sportgesund sind, können teilnehmen. Allerdings ist eine gewisse Grundschnelligkeit sinnvoll. So beträgt das Zeitlimit für die 2,5 Kilometer eine Stunde, für die 3,8 und 5 Kilometer zwei und für die 7,5 Kilometer drei Stunden. Bei Überschreiten dieses Zeitlimits müssen die Schwimmer den Wettkampf abbrechen.

„Es ist für uns eine Ehre, dass wir anlässlich unseres Jubiläums auf Anfrage des Bayerischen Schwimmverbands die beiden Freiwasserveranstaltungen austragen dürfen“, betont Schuirer. Der Schwimmverein habe als Ausrichter bereits Erfahrung von einem früheren Freiwasser-Wettkampf am Friedenhain-See. Das Freiwasserschwimmen habe eine lange Tradition beim Bayerischen Schwimmverband und reiche in die 50er Jahre zurück. Nach einer längeren Pause sei es dann Christof Wandratsch 1993 gelungen, das Freiwasserschwimmen in Deutschland wieder zu etablieren.

Schwimmverein das drittstärkste Team

„Wir treten mit einer starken Mannschaft beim Bayerncup an“, erklärt Schuirer. Nach den Schwimmvereinen von München (19 Teilnehmer) und Würzburg (15 Teilnehmer) ist der Schwimmverein Straubing mit 12 Schwimmern das drittstärkste Team. Die Straubinger bilden auch drei Staffeln über drei Mal 1,25 Kilometer. Mit dabei sind sowohl Neustarter als auch Routiniers, sodass Sport und Spaß gleichermaßen zum Zug kommen. Die rund 80 Teilnehmer des Bayerncup, für den das Mindestalter 12 Jahre beträgt, kommen neben Bayern auch aus Sachsen und Baden-Württemberg.

Bei der Meisterschaft der Masters haben Sportler des Schwimmvereins Straubing ebenfalls gute Chancen, ganz vorne mitzumischen. Florian Jobst (AK 50) will den Meistertitel in seiner Altersklasse, den er nun zwei Jahre innehatte, verteidigen. Auch der 39-jährige Lokalmatador Tobias Bremm spekuliert auf eine Medaille. „Wir hoffen für die beiden Spitzensportler, dass sich das harte Training der vergangenen Wochen am Samstag auszahlen wird,“ sagt Schuirer.

Weltmeisterin hautnah erleben

Bürger haben am Samstag Gelegenheit, die 24-jährige Lea Boy vom Schwimmverein Würzburg, zweifache Weltmeisterin mit der Freiwasserstaffel und Europameisterin über 25 Kilometer im Freiwasser ganz nah zu sehen. „Zuschauer sind willkommen“, wirbt der Schwimmvereins-Vorsitzende und hofft auf schönes Wetter. Er dankt der Segel- und Windsurfgemeinschaft Straubing und dem Fischereiverein Bogen, die den Lieblsee Nord für die Wettkämpfe zur Verfügung stellen, und der Wasserwacht des Roten Kreuzes, die für die Sicherheit während der Veranstaltung sorgt.

Fair Play beim sportlichen Gegner: Abklatschen nach 2,5/3,8/5 oder 7,5-Kilometern (Foto: Schuirer)

OB Markus Pannermayr und Parkstettens Bürgermeister Martin Panten werden am Samstagmorgen die Gäste begrüßen, bevor um 9 Uhr der Startschuss fällt. Auch Präsidiumsmitglieder des Bayerischen Schwimmverbands werden anwesend sein ebenso wie stellvertretende Landrätin Martha Altweck-Glöbl bei der Siegerehrung.

Das Tragen von Neopren-Anzügen ist in den Ausschreibe-Richtlinien geregelt: auf 2,5 Kilometern sind sie bei über 18 Grad Wassertemperatur verboten, auf der 3,8 Kilometer langen Strecke sind sie bei einer Wassertemperatur bis 24,9 Grad erlaubt. Schuirer rechnet mit 21 oder 22 Grad: „Das ist eine gute Temperatur.“ Er selbst werde die 3,8 Kilometer mit Neopren-Anzug schwimmen. „Mit Anzug ist man schneller. Das macht auf 3,8 Kilometern zehn bis 15 Minuten aus.“

Seine Teilnahme sieht Schuirer ebenso wie die der anderen Mitglieder des Schwimmvereins als Vorbereitung für den Iron Man bei der Challenge Roth 2024 Anfang Juli: In der Triathlon-Staffel wird er 3,8 Kilometer schwimmen, der zweite Sportler radelt 180 Kilometer und der dritte läuft einen Marathon. Der Samstag sei eine gute Gelegenheit zu schauen, den derzeitigen Leistungsstand zu überprüfen.

Der Text wurde mit freundlicher Genehmigung der Mediengruppe des Straubinger Tagblatts (Quelle: Ursula Eisenmann) veröffentlicht.

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